Bernd Raitmair, Obmann der k.u.k. Postmusk Tirol, ist ein erfahrener Organisator, der vieles schon erlebt hat. Beim geplanten Treffen der Österreichischen Postkulturvereine kam auch er mit seinem OK-Team an die Grenzen. Die „Postmusik-Klangwolke“ hätte bereits im Juli 2020 über Innsbruck ziehen sollen. Mit zwei Jahren Verspätung war alles angerichtet – aber justament am Freitag breiteten die Wettergötter dicke schwarze Wolken über die Tiroler Landeshauptstadt. Damit fiel der geplante Festzug durch die Innenstadt buchstäblich ins Wasser.

Weil aber die k.u.k. Postmusik Tirol immer einen Plan B in petto hat, wurde das Programm kurzfristig geändert und vollständig ins Haus der Musik verlegt. Im Großen Saal versammelten sich die Postmusikkapellen aus Wien, Salzburg, Graz und Kärnten und aus Imst sowie natürlich die Gastgeber selbst zum Gesamtspiel. Ein Teil saß auf der Bühne – und alle anderen nahmen auf den Publikumssitzen Platz. Ein Klangerlebnis, welches Innsbrucks Vizebürgermeister Johannes Anzengruber höchst treffend beschrieb: „360 Grad Blasmusik hat man noch selten erlebt – man ist als Zuhörer mittendrin in der Musik!“ Vom „Mittendrin-Musikerlebnis“ zeigten sich auch LA Martina Novara, Landeskapellmeister Rudi Pascher, hochrangige Vertreter der Österreichischen Post und viele weitere Gäste begeistert. Es gab aber nicht nur Musik, sondern auch Gesang der Postchöre aus Klagenfurt und aus Graz. Das einmalige Konzerterlebnis wurde von Peter Kostner moderiert.

Die versprochene „Postmusik-Klangwolke“ wurde am Samstag nachgeholt, als sich alle anderen Wolken verzogen hatten und sich die Tiroler Landeshauptstadt nicht nur wettermäßig von ihrer schönsten Seite präsentierte. An verschiedenen Plätzen wurden Konzerte gegeben und den Abschluss bildete ein Gesamtspiel vor der Messe Innsbruck.

Beim Treffen der Österreichischen Postkulturvereine in Innsbruck gab es für einen großen Mann der Musik eine – für ihn überraschende – Ehrung.

Franz Posch, bekannt als österreichischer Volksmusiker und Präsentator von beliebten Musiksendungen, gestaltet seit 1979 regelmäßig Volksmusiksendungen für Radio Tirol. Seit 1988 – also bereits seit 34 Jahren – präsentiert er die Live-Fernsehreihe „Mei liabste Weis“, eine Volksmusik-Fernsehsendung des ORF-Landesstudios Tirol. Somit hat Franz Posch bis dato bereits 174 „Mei liabste Weis“-Sendungen gestaltet bzw. moderiert. Erklärtes Ziel dieser ORF-Produktion des Landesstudios Tirol sind „Pflege und authentische Präsentation der heimischen Volksmusiktradition“.

Es ist ihm ein besonderes Anliegen, in seinen 90-minütigen Sendungen im Hauptabendprogramm die Vielfalt der österreichischen Volksmusik zu zeigen. Neben arrivierten Volksmusikerinnen und Volksmusikern bekommen auch junge Talente immer wieder ihre Bühne. Dabei haben auch Blasmusik-Ensembles (ob als Gesamtorchester oder in kleinen Formationen) in regelmäßigen Abständen die Möglichkeit, sich vor großem Publikum zu präsentieren. Franz Posch ist auch ein Kultur- und Musikvermittler, der seinesgleichen sucht. Vor diesem Hintergrund wurde Franz Posch in Würdigung besonderer Verdienste um die Österreichische Blasmusik das Verdienstkreuz in Gold des Österreichischen Blasmusikverbandes verliehen. Die feierliche und für den Geehrten völlig überraschende Auszeichnung wurde im Rahmen des Treffens der Österreichischen Postkulturvereine in Innsbruck vollzogen.

©Tiroler Bezirksblätter

Bilder von der Veranstaltung unter folgendem Link: „So klingt, so singt die Post“